Dank, Freude und noch mehr Dank: Am Mittwochnachmittag konnte das stationäre Hospiz im Wormser Hochstift eingeweiht werden. Nach siebenjähriger Planungs- und zuletzt Bauzeit sollen nun im Laufe der kommenden Woche die ersten Gäste einziehen können. Bei einem Gottesdienst im Dom wurde deutlich, auf wie viel Unterstützung das Herzensprojekt der fünfköpfigen Trägergemeinschaft der Einrichtung bis zu seiner offiziellen Eröffnung bereits gestoßen ist - und immer noch stößt.
"Es ist ein schöner, ein guter Tag", fasste Dompropst Tobias Schäfer schon bei der Begrüßung zusammen. Und die Überbringer:innen der Grußworte im Anschluss an den Gottesdienst sollten sich ihm anschließen. Einig waren sie sich darüber, mit dem Hochstift einen "idealen Standort im Herzen der Stadt" gefunden zu haben - und mit dem Dank an unzählige Helfer:innen aus allen Sparten, die sich auf der mehr als 100-zeiligen Gästeliste zur Einweihung fanden, im Speziellen aber an den ehemaligen Caritasdirektor Georg Diederich, der sich seit 2015 unermüdlich für die Planung und Verwirklichung des stationären Hospizes eingesetzt hatte, sowie an die Vorsitzende des Fördervereins der ökumenischen Hospizhilfe e.V., Landtagsabgeordnete Kathrin Anklam-Trapp, die gemeinsam mit ihrem Vorstandsteam unermüdlich um Spenden für das Großprojekt wirbt.
Als "Lichtblick und Sternstunde" bezeichnete Dekanin Jutta Herbert die Einweihung des stationären Hospizes in Worms und erinnerte daran, dass in einem Hospiz "nicht nur geweint und gestorben, sondern auch gefeiert und gelacht wird - so, wie es die Gäste brauchen". Dank Architekt Jörg Deibert und seinem Team habe das Hochstift seinen früheren Krankenhauscharakter verloren, freute sich Propst Schäfer. "Es soll ein Haus des Segens und der Hoffnung sein", sagte er - und kündigte an, dass im Anschluss an den Gottesdienst das Kunstwerk "Der Lebensbaum" von Aloisia Hartmeier, das die Künstlerin der Ökumenischen Hospizhilfe e.V. im Mai 2019 anlässlich der Vereinsgründung geschenkt hatte, symbolisch ins Hospiz getragen werde, wo es seinen dauerhaften Platz finden werde. Auch das gleichnamige Nonnenmacher-Kunstwerk, das früher im Eingangsbereich des Hochstifts zu sehen war, bleibt dem Hospiz erhalten.
"Viel Kraft, Zeit und Energie" habe der Entwicklungsprozess des stationären Hospizes allen Beteiligten abverlangt, erinnerte Klaus Engelberty, Vorsitzender der Ökumenischen Hospizhilfe e.V. - doch es habe sich gelohnt. Auch Bischof Peter Kohlgraf, der sein Grußwort durch die Leiterin des Krankenhaus-, Altenheim-, Hospiz-, und Trauerseelsorge, Barbara Wolf, verlesen ließ, bescheinigte der Einrichtung ein Ort zu sein, "an dem alle Menschen sich sicher und aufgenommen fühlen können, unabhängig von ihrer Herkunft oder der Art, wie sie die Welt deuten". Es sei ein "Zeichen der Wertschätzung des Lebens bis zuletzt". "Hier ist Kirche lebendig", schloss sich die evangelische Pröpstin für die Region Rheinhessen und Nassauer Land, Henriette Crüwell, an und gratulierte zur "liebevollen Gestaltung der ökumenischen Herberge mitten in der Stadt".
Bürgermeisterin Stephanie Lohr überbrachte die Grüße der Stadt Worms in Vertretung für Oberbürgermeister Adolf Kessel und nannte das stationäre Hospiz einen "Meilenstein für Worms und die Menschen in der Region". Damit erfahre das ehemalige Hochstift "eine mehr als sinnvolle und zudem noch nachhaltige Nutzung", weil eben kein Neubau auf einer grünen Wiese für das Hospiz entstehen musste. Die zahlreichen, teilweise beeindruckend hohen Spendensummen, die für den Kauf und den nötigen Umbau des Gebäudes immer wieder eingingen, seien ein Ausdruck der hohen Akzeptanz der Einrichtung über alle gesellschaftlichen Schichten hinweg.
Fördervereinsvorsitzende Kathrin Anklam-Trapp ging noch einmal auf die Entstehungsgeschichte des stationären Hospizes ein und richtete ihren Dank auch persönlich einmal mehr an Caritasdirektor a. D. Georg Diederich, "den Motor der Entscheidungsfindung". "Jetzt ist es an der Zeit, das Hospiz mit Leben zu füllen", schloss Einrichtungsleiterin Verena Wolff den Grußwort-Reigen - und benutzte diese Formulierung ganz bewusst: "Es geht darum, noch einmal Leben und Fülle zu schenken. Seien Sie sich sicher, im Hospiz im Hochstift stehen der Gast und seine Wünsche jederzeit an erster Stelle."
Davon konnten sich die Einweihungsgäste beim anschließenden Empfang und einem Rundgang durch die hellen, freundlich und offen gestalteten Räumlichkeiten inklusive Dachterrasse selbst ein Bild machen.
Für den anschließenden Empfang im Hochstift Hospiz bedanken wir uns bei Gegros Trinkparadies für die Versorgung mit Getränken.
Foto: privat
Text: Caritasverband Worms e.V.