Vier Träger zählt das in Worms entstehende Hospiz im ehemaligen Hochstift nach Plan. Neben den beiden Kirchen sowie deren Wohlfahrtsverbänden Caritas und Diakonie wird künftig auch der Förderverein Ökumenische Hospizhilfe Worms e.V. mit Stimmrecht im Gesellschafterausschuss vertreten sein. „Mit diesem Schritt wird das Hospiz gesellschaftlich noch breiter getragen“, so Vereinsvorsitzende Kathrin Anklam-Trapp.
Vorausgegangen war dem Beschluss der Mitgliederversammlung am Freitagnachmittag eine offene Debatte. Auf der einen Seite empfahl der Vorstand geschlossen, Gesellschafter zu werden. Für den einmalig zu leistenden Gesellschafteranteil werde nur auf Mitgliedsbeiträge zurückgegriffen. „Spenden an den Förderverein fließen eins zu eins in die Hospizarbeit!“, betonte Anklam-Trapp bei dieser Gelegenheit. Ferner bedankte sie sich ausdrücklich bei allen Spenderinnen und Spendern sowie Sponsoren des Vereins.
Eine gegenteilige Sicht vertrat unter anderem Michael Schmidt, ehemaliges Vorstandsmitglied im Förderverein und bekannt als langjähriger Vorsitzender der Wormser Sparkasse. Vor dem Hintergrund möglicher Betriebsrisiken, warb er dafür, bei der bisherigen Aufgabenteilung zu bleiben und auf eine Beteiligung zu verzichten. Zudem befürchtete die Gegenseite, als Gesellschafter an Unabhängigkeit zu verlieren.
Finanzielle Risiken schätzten Klaus Engelberty, Leiter des Diakonischen Werkes, sowie Lars Diemer, Caritasdirektor, jedoch als gering ein – zumal eine Nachschusspflicht für den Förderverein ausgeschlossen worden sei. Schlussendlich befürwortete eine Mehrheit die Option „mit am Tisch zu sitzen, wo Entscheidungen der Hospizarbeit gefällt werden“.
Beim abschließenden Rundgang in kleinen Gruppen erkundeten alle Interessierten sowie Freunde des Fördervereins die Baustelle im Hochstift.
Text: Florian Helfert
Foto: Privat